Eine Frage der Perspektive

Wer ohne intensive Vorbereitung zur MPU geht, ist bestimmt überrascht und irritiert von der Gesprächsführung des Gutachters. Ich möchte hier erklären, was der Hintergrund ist.

Es ist verständlich, dass Ihre Gedanken vor allem um das einzelne Ereignis kreisen, das unmittelbar dazu geführt hat, dass Sie jetzt zur MPU müssen. Das ist die naheliegende Sichtweise des Betroffenen: Der einzelne Vorfall steigt deshalb weit nach oben, weil man dabei eben erwischt wurde!

Die Perspektive des Gutachters ist aber eine ganz andere. Für ihn ist völlig klar, dass der Vorfall, mit dem Sie aufgefallen sind, nicht die ganz große Ausnahme war. Die Statistik gibt ihm das Recht dazu das so zu sehen: Auf jede wirkliche Auffälligkeit kommen im Durchschnitt viele ähnliche Vorfälle, die aber nicht bemerkt wurden: Glück gehabt, wurde nicht erwischt!

Weil der Gutachter das so sieht (und auch ganz offiziell so sehen darf!), interessiert ihn die einzelne Auffälligkeit nur recht oberflächlich. Er muss ja eine Prognose abgeben über Ihr künftiges Verhalten. Deshalb schaut er die eine Auffälligkeit an als eine von vielen. Und deshalb liegt es nahe zu fragen: Was hat diesen Mensch dazu gebracht sich immer wieder so zu verhalten?

Oder anders gesagt: Die große Mehrheit verhält sich ja nicht so. Warum tun Sie es also? Es muss einen Grund geben, der in Ihnen, in Ihrer Persönlichkeit liegt.

2 Gedanken zu „Eine Frage der Perspektive“

  1. Guten Tag
    Ich bin vor wenigen Tagen duch die Mpu gerasselt.Bin auffällig wegen Trunkenheit am Steuer 2.23% ohne Führerschein mit 2,18% und nochmals mit 2,24% und abbauerte Amphitamin. Dies war innerhalb 7 mon. geschehen. Da ich 1 Jahr Abstinenz vorweisen kann sowie 1o sitzungen bei Vorbereitung .Jetzt bin ich leider nicht durchgekommen bei der MPU. Mir wurde gesagt das nur eine sache der sensilibisierung unklar wäre, und ich abwarten soll bis das Gutachten erfolgt. Ich soll es der Führerschein stelle vorlegen. Und wenn ich wieder Mpu machen werde bräuchte ich nur noch diesen Punkt ausräumen. Meine Frage , kann ich dem vertrauen,oder soll ich Gutachten behalten und neue Tüv stelle suchen??
    Vielen Dank für Ihre beantwortung im Vorfeld

    1. Schicken Sie mir das Gutachten zu, wenn Sie es erhalten haben. Vielleicht hatten Sie ja eine doppelte Fragestellung (Alkohol und Drogen) und haben eine der beiden Fragestellungen positiv abgeschlossen. Dann KÖNNTE es schon Sinn machen, das Gutacten abzugeben. Aber so aus dem hohlen Bauch raus kann ich das natürlich nicht sagen.

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