Wer sich sinnvoll auf die bevorstehende MPU vorbereiten will, der steht auch vor dem Problem, für welche Vorbereitung er sich entscheiden soll, denn im Internet finden sich sehr viele Angebote. Dazu lassen sich immerhin einige allgemeine Empfehlungen geben:
- Lassen Sie auf jeden Fall die Finger von allen solchen Angeboten weg, in denen feste Erfolgsversprechungen gegeben werden, denn das kann wirklich niemand garantieren. Das liegt daran, dass bei der MPU nun mal tatsächlich eine individuelle Begutachtung jedes Einzelfalles stattfindet. So sinnvoll und beruhigend das auch ist, kann aber doch nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, dass eben mal zwei aufeinander treffen, die beim besten Willen „nicht miteinander können“ und aneinander vorbei reden. Schließlich sind Sie nur ein Mensch, und der Gutachter auch.
Ich kann Ihnen versprechen, dass Sie bei mir so gut wie möglich vorbereitet werden und dass ich Sie auf jeden Fall auf verbleibende Rest-Schwächen deutlich aufmerksam machen werde, aber meiner Ansicht nach handelt niemand seriös, der mehr vorgaukelt. - Es gibt Anbieter, die mehr oder weniger offensichtlich damit werben, dass der Klient am Ende der Vorbereitung zu einer extra ausgewählten MPU-Stelle geschickt wird, um dort auf einen ganz bestimmten Gutachter zu treffen. Zwischen den Zeilen soll der Kunde wohl rauslesen: Aha, die haben dort einen Gutachter, mit dem sie „eng zusammenarbeiten“, und der lässt mich nicht durchfallen! Nicht ganz zufällig sind dann solche Angebote meistens „etwas teurer“.
Gehen Sie solchen Angeboten nicht auf den Leim und werfen Sie Ihr Geld hier nicht zum Fenster raus! Die MPU-Stellen werden sehr sorgfältig überwacht und es muss an jeder Stelle mindestens zwei Gutachter geben, so dass man nicht sicher wissen kann, welchem man zugeordnet wird. Wenn es dann tatsächlich eine unsaubere Kooperation geben sollte, würde die spätestens bei der nächsten Überprüfung durch die deutlich abweichende Erfolgsrate auffallen und der betreffenden MPU-Stelle die Zulassung entzogen. Es ist also naiv anzunehmen, dass da überhaupt im Hintergrund etwas Nennenswertes ablaufen könnte. Der Konkurrenzkampf der MPU-Stellen ist hart, und wenn da auch nur ein Verdacht aufkäme, würden die Konkurrenten sicher sofort Alarm schlagen. - Jeder darf sich MPU-Berater nennen. Diese Bezeichnung ist so wenig geschützt wie z.B. Berater für allgemeine Lebensfragen. Sehr wohl geschützt ist allerdings der Titel Diplom-Psychologe. Wer den entsprechenden Abschluss nicht erworben hat, darf sich nicht so nennen. Ich gehöre zwar überhaupt nicht zu den Titelgläubigen (es gibt ganz gewiss auch genug schlechte Diplom-Psychologen, Fachärzte, Rechtsanwälte und was auch immer…), aber ich möchte doch auf einen Zusammenhang aufmerksam machen, den man kennen sollte: Sie dürfen sich ja auf die MPU vorbereiten wie und wo Sie auch immer wollen. Allerdings wird oft schon darauf geachtet, wer die Vorbereitung durchgeführt hat. Der MPU-Gutachter ist selbst Psychologe, und er sieht deshalb halt lieber die Teilnahmebestätigung von einem Fachkollegen als von einem völlig fachfremden Anbieter. Da ich auch regelmäßig an den einschlägigen fachlichen Fortbildungen teilnehme (die nächste aktuell am 25.7. in München), brauchen Sie bei mir nicht zu befürchten, dass von mir unterschriebene Teilnahmebescheinigungen mit spitzen Fingern angefasst werden.
- Es gibt MPU-Vorbereitungen, die in Gruppen von 10 oder noch mehr Teilnehmern durchgeführt werden. Davon möchte ich dringend abraten. Nach meiner Erfahrung ist es unter solchen Voraussetzungen ziemlich unmöglich, dass auf den Einzelfall angemessen eingegangen wird. Das ist nicht nur ein Zeitproblem bei einer so großen Gruppe, sondern es entsteht einfach nicht die unbedingt notwendige Vertrautheit, um persönliche Dinge offen anzusprechen. Aus diesem Grund halte ich meine Gruppen grundsätzlich immer klein (meistens 2-3 Teilnehmer). Ich finde, der Erfolg gibt mir dabei Recht.