Was müssen Sie wirklich wissen?

Wer sich auf die MPU vorbereiten will, stellt sehr schnell fest, dass es nicht die Lektüre gibt, die alles relevante Wissen enthält. Das liegt daran, dass die MPU eine detaillierte Einzelfall-Analyse ist und jeder Fall eben mehr oder weniger stark unterschiedlich ist. Deshalb kann ein Buch immer nur allgemeine Empfehlungen geben aber nie genauer auf den individuellen Einzelfall eingehen.

"Viel hilft viel" funktioniert hier nicht und ist sogar eher kontraproduktiv, weil halt die Einzelfall-Komponente einfach viel zu kurz kommen muss. Ein Buch kann immer nur die Grundstruktur der MPU vermitteln, aber nie auf individuelle Besonderheiten eingehen.

Ein dickes Buch nach dem anderen geschafft und immer noch nicht schlauer?

Das Prinzip verstehen

Die MPU ist eine komplexe Angelegenheit, was vielen Betroffenen nicht wirklich klar ist. Ich habe das in dem Beitrag MPU kurz erklärt genauer dargestellt. Lesen Sie das in Ruhe durch. Hier aber zusammengefasst nochmals das Grundprinzip, auf dem die MPU aufgebaut ist:

• Sie sind durch ein Verhalten aufgefallen, das als eine erhebliche Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bekannt ist (statistisch eindeutig belegt).
• Im Interesse der Reduzierung der Unfallzahlen soll Ihnen deshalb die Fahrerlaubnis entzogen werden - Sie dürfen nicht mehr mitspielen…
• Weil das aber eine für die meisten Betroffenen schwerwiegende Einschränkung bedeutet, soll eine Überprüfung des Einzelfalls vorgenommen werden: die MPU.
• Damit soll Ihnen Gelegenheit gegeben werden nachzuweisen, dass Sie Ihr problematisches Verhalten zuverlässig abgestellt haben und deshalb jetzt keine erhöhte Gefahr mehr sind.
• Weil statistisch belegt ist, dass es eine hohe Rückfallquote gibt, wird die Messlatte ziemlich hoch angelegt. Es reicht nicht ein paar schöne gute Vorsätze zu präsentieren ("Ich werd's ganz bestimmt nicht wieder tun, fest versprochen!"). Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie eine gründliche Aufarbeitung durchgeführt haben und dem psychologischen Gutachter darüber eine volle Stunde lang Rede und Antwort stehen können.
• Die Anforderung an diese Aufarbeitung ist so hoch, dass sie ohne fachmännische Unterstützung kaum zu schaffen ist. "Ich sag einfach die Wahrheit, dann wird's schon passen" hilft hier nicht weiter.

Warum Bücher nicht weiter helfen

Natürlich kann in einem Buch das Prinzip MPU erklärt werden wie ich das hier gerade eben in Kurzform getan habe. Man stößt aber dadurch an eine klare Grenze, weil der MPU-Gutachter auf Ihren Einzelfall ausgerichtet vorgehen wird. Man braucht nicht viel Fantasie um zu verstehen, dass jeder individuelle Fall anders ist. Das kann in einem Buch höchstens durch ein paar Beispiele angedeutet werden, mehr aber auch nicht.

So geht es besser: