warum

Warum sind Sie hier?

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Die Standardfrage zum Einstieg
    Es ist keine Smalltalk-Frage, sondern der Gutachter bekommt durch Ihre Antwort bereits einen wichtigen ersten Eindruck von Ihrer Vorbereitung.

Was steckt hinter dieser Frage?

Ihre Antwort gibt ihm einen ersten groben Eindruck davon, wie Sie sich auf die MPU vorbereitet haben. Natürlich fallen Sie nicht sofort durch, wenn Sie die "falsche" Antwort geben. Er merkt aber, dass es mit Ihrer Vorbereitung nicht sehr weit her sein wird. Entsprechend zielgerichtet wird er ein paar typische problematische Fragen bringen, und wenn dann von Ihnen auch nicht mehr Gehaltvolles kommt ist das Gutachtergespräch in 15 bis 20 Minuten beendet mit negativer Prognose.

Wichtigen Unterschied verstehen

Das Gutachtergespräch bei der MPU ist nicht vergleichbar mit dem Fragenkatalog der theoretischen Führerscheinprüfung. Während es sich dort um reines Sachwissen handelt, das man auswendig lernen kann (und sollte!), führt der MPU-Gutachter ein ungefähr einstündiges diagnostisches Einzelgespräch mit Ihnen.

Ihr Sachbearbeiter bei der Führerscheinstelle hat eine oder mehrere Fragen formuliert, die der MPU-Gutachter beantworten soll. Dazu hat er das Einzelgespräch mit Ihnen. Am Ende muss er eine Entscheidung treffen: Ist damit zu rechnen, dass Sie auch in Zukunft weiterhin das problematische Verhalten zeigen werden, das schließlich zur MPU geführt hat - ja oder nein?

Man findet im Internet eine Menge Fragenkataloge für die MPU. Der Nutzen ist sehr begrenzt. Man kommt viel zu schnell aus dem Konzept, wenn man sich nach einem Frage-Antwort-Schema vorbereitet hat und der Gutachter etwas anders fragt oder die Reihenfolge verändert. Ein diagnostisches Gespräch ist nun mal per Frage-Antwort-Lernen nur sehr unzureichend vorbereitbar!


Wohin führt Ihr Weg?

Wie sehen Sie die MPU?

Dass Sie die MPU wegen dem Führerschein machen, das ist ja eh klar. Deshalb wäre die Einstiegsfrage warum sind Sie hier ziemlich albern, wenn nicht noch was anderes dahinter stecken würde. Und das tut es natürlich auch.

Stichwort: Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer

Die Grundvoraussetzung absolut jeder MPU ist es, dass der Klient irgendetwas gemacht hat, das als eine ganz erhebliche Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer angesehen wird. Das gilt auch dann, wenn es zu keinem Verkehrsunfall kam. Die Statistik zeigt einfach, dass bestimmte problematische Verhaltensweisen mit einem deutlich erhöhten Unfallrisiko verbunden sind. Es spielt deshalb keine Rolle, dass in Ihrem individuellen nichts passiert ist. Da haben Sie halt Glück gehabt. Die Gefährdung bleibt trotzdem bestehen.

Jetzt aber zurück zur Einstiegsfrage. Der Gutachter möchte von Ihnen nicht hören: "Ich bin hier, weil ich den Führerschein wieder haben möchte!" Wie schon weiter oben festgestellt ist das ja eh klar.

Er will eine kurze Erklärung hören, in der Sie zeigen, dass Sie verstanden haben, dass Ihr Verhalten eine besondere Gefahr war. Das haben Sie inzwischen gründlich aufgearbeitet und treten jetzt hier zur Begutachtung an, weil Sie belegen wollen, dass Sie jetzt keine erhöhte Gefahr mehr sind und man Sie deshalb wieder fahren lassen darf.

Und so funktioniert es

Um eine positive Prognose zu erhalten müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Prognose
    Sie haben sich irgendwas "geleistet", worauf die MPU steht. Der Gutachter soll überprüfen, ob so etwas auch in Zukunft wieder vorkommen kann. Dafür reicht ein "großes Indianer-Ehrenwort" nicht aus. Es sind schon handfestere Tatsachen notwendig. Wie das im einzelnen aussehen muss, kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein.
  2. Aufarbeitung
    Zwingende Voraussetzung für ein positives Gutachten ist, dass Sie die Ursachen für Ihr Fehlverhalten so aufgearbeitet haben, dass es für den Gutachter nachvollziehbar ist. Das braucht oft eine in die Tiefe gehende Analyse der Problematik, denn wenn alles ganz offensichtlich wäre hätten Sie sich ja vermutlich gar nicht so verhalten.
  3. Veränderungen
    Es müssen ganz konkrete Änderungen stattgefunden haben, durch die gewährleistet ist, dass dieses problematische Verhalten nicht mehr vorkommen wird. Der MPU-Gutachter arbeitet dabei verhaltenstherapeutisch. Es wird vorausgesetzt, dass nur das zuverlässig nicht mehr vorkommt, das inzwischen seinen Reiz (= seinen Belohnungscharakter) verloren hat.
  4. Rückfallgefahr
    Sie müssen Maßnahmen vorgesehen haben um einem Rückfall in das alte Verhalten wirkungsvoll vorzubeugen. Idealerweise sollte es eine Art "Notbremse" geben.

Arbeitet der MPU-Gutachter für oder gegen Sie?

Der MPU-Gutachter soll die Überprüfung Ihres individuellen Falles natürlich "neutral" vornehmen. Das wird aber oft missverstanden: Neutral bedeutet nur, dass er Sie nicht nach dem Aussehen Ihrer Nase beurteilen darf (persönliche Sympathie oder Antipathie dürfen also keine Rolle spielen) sondern an eine ganze Reihe von Vorgaben gebunden ist (festgelegt in den Beurteilungskriterien).

Die Beurteilungskriterien sind so gestaltet, dass die Vermeidung von Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oberstes Ziel ist. An diese Vorgaben ist der Gutachter gebunden. Die Begutachtung arbeitet nicht nach einem 50/50 System.

Es genügt bereits, wenn der Gutachter Restzweifel erkennt, was Ihren Fall betrifft. So gesehen ist er also nicht neutral, sondern ganz klar parteiisch (im Interesse der Allgemeinheit nämlich, die ja vor Gefährdung geschützt werden soll).

Ich hoffe, Sie haben verstanden, dass es eine sehr schlechte Idee wäre, wenn Sie den MPU-Gutachter als Ihren persönlichen Therapeut sehen, dem Sie Ihr Herz ausschütten können!

Mein Angebot

Ich bereite Sie so auf die MPU vor, dass Sie angstfrei zur Begutachtung antreten können. Ich bin Diplom-Psychologe mit Schwerpunkt Verkehrspsychologie und seit über 15 Jahren deutschlandweit in der MPU-Vorbereitung tätig. Ich arbeite inzwischen per Videokonferenz In Einzelsitzungen. Sie brauchen keine zeit- und kostenintensiven Anreisen zu Präsenzterminen sondern arbeiten bequem von zuhause aus.

Testen Sie meine Arbeitsweise bei einer kostenlosen Erstberatung und erhalten Sie ein detailliertes auf Ihren individuellen Fall zugeschnittenes Konzept, wie ich vorgehen möchte.