Die Wiederholungstäter
Was dieser Beitrag behandelt
- Nicht anders wollen oder nicht anders können?
- Warum besonders gründliche Vorbereitung nötig ist
Die Problematik verstehen
Hier soll es heute um die Wiederholungstäter gehen. Das können die klassischen Punktesammler sein, aber auch wiederholte Alkohol- oder Drogenauffälligkeiten, Fahren ohne Fahrerlaubnis und noch einiges mehr. Allen gemeinsam ist: Sie haben anscheinend aus der vorausgegangenen Sanktion bisher nichts gelernt.
Dabei fällt natürlich sofort auf, dass es vergleichsweise harmlose Sanktionen gibt und solche, die bereits richtig weh tun können. So ist der typische Punktesammler einer von der ersten Sorte (hat halt immer brav die Strafe bezahlt und empfindet das vielleicht sogar so, dass er sich damit "freigekauft" hat), während viele Alkoholtäter schon beim ersten Mal heftig was zu spüren bekommen haben (Geldstrafe, lange Sperrfrist usw.).
Nicht wollen oder können?
Das Problem ist, dass wiederholte Verstöße die Vermutung nahe legen, dass der Betreffende entweder nicht anders will oder vielleicht sogar nicht anders kann - womit ein zukünftiger Rückfall nicht fern wäre. Das macht einen nicht unwesentlichen Unterschied aus: Wenn es sich nur um nicht anders wollen handelt, kann das Problem oft dadurch behoben werden, dass der Kandidat durch intensive Aufarbeitung seines problematischen Verhaltens zur Einsicht gelangt, dass sein Verhalten eine nicht unwesentliche Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer bedeutet hat und er mit dieser Erkenntnis jetzt sein Verhalten grundlegend ändert. Wer aber nicht anders kann, dem wird wahrscheinlich auch die größte Bemühung nicht weiter helfen.
Machen Sie sich bewusst, dass es schwer sein wird den MPU-Gutachter davon zu überzeugen, dass Sie sich tatsächlich inzwischen radikal geändert haben. Die Statistik spricht nämlich eindeutig gegen Sie.
Wenn Sie realistisch sind, muss Ihnen klar sein, dass es nur Sinn macht, wenn Sie das Problemverhalten tatsächlich abstellen und nicht nur versuchen die MPU halt irgendwie zu bestehen.
Wer als Wiederholungstäter zur MPU antritt, muss (wie alle anderen auch) natürlich erklären können, was er "von seinem Problemverhalten hatte", also welche Funktion in seinem Lebenszusammenhang es hatte. Dahinter steckt die Annahme, dass jeder Mensch für ihn unangenehmen Erfahrungen in Zukunft aus dem Weg gehen wird. Das ist psychologisch betrachtet einfach ganz klassische Lerntheorie. Nehmen wir mal den Wiederholungstäter Alkohol: Die Strafe, die er beim ersten Mal bekommen hat, scheint ihn also nicht sehr beeindruckt zu haben. Je drastischer diese Strafe war (z.B. hohe Geldstrafe und 12 Monate Sperrfrist, evtl. sogar gefolgt von einer MPU), um so abwegiger erscheint es, dass so jemand ein weiteres Mal mit den gleichen Delikten im Straßenverkehr auffällig wird, denn es ist ja eine simple Rechenaufgabe abzuschätzen wie viele Tausende von Kilometern er für das verlorene Geld hätte Taxi fahren können.
Die Vermutung der Unbelehrbarkeit liegt da tatsächlich auf der Hand. Schließlich würde ja gar nichts passieren, wenn so jemand z.B. nach erfolgter positiver MPU in Zukunft konsequent das Trinken und das Fahren trennt, was nun bestimmt kein Hexenwerk sein sollte. Vor diesem Hintergrund bekommt die Wiederholungstat erst ihr volles Gewicht: Warum macht der das so hartnäckig? Jegliche auch nur halbwegs vernünftige Entscheidung scheint ja keine Rolle zu spielen.
Die Messlatte liegt hoch
Auf den Kandidat wartet also eine schwierige Aufgabe: Er muss auch erklären können, wieso bei ihm Strafe nicht gewirkt hat und worin für ihn genau der ganz besondere Reiz lag, der dazu geführt hat, dass er Wiederholungstäter geworden ist. Unterschätzen Sie dieses Problem nicht! Der MPU-Gutachter wird Sie immer wieder damit konfrontieren und sich mit einer oberflächlichen oder unscharfen Antwort nicht zufrieden geben.
Die heiße Herdplatte
Wer sich einmal an der heißen Herdplatte die Finger verbrannt hat, fasst sie normalerweise kein zweites Mal an. Der MPU-Wiederholungstäter tut es aber doch. Ja ist der denn total bescheuert? Meistens eher nicht.
Vieles im Leben ist nämlich nicht so direkt und offensichtlich wie die an der heißen Herdplatte verbrannten Finger. Damit man sich die Zusammenhänge richtig bewusst machen kann spielt dabei Einsicht eine wichtige Rolle. Sie müssen bei der MPU glaubhaft und nachvollziehbar klar machen können, wie diese Einsicht bei Ihnen inzwischen entstanden ist und warum das bisher nicht der Fall war.
Fehlende Einsicht kann man sich erarbeiten, wenn man das wirklich will. Damit das nicht eine halbe Ewigkeit dauert, ist kompetente Unterstützung hilfreich.
Meine Empfehlung
Testen Sie meine kostenlose Erstberatung in einem unkomplizierten Video-Gespräch von zu Hause aus. Sie schildern mir dabei die Besonderheiten Ihres individuellen Falles. Sie bekommen dann von mir enen detaillierten Vorschlag, wie ich in Ihrem Fall vorgehen würde und welcher Zeitbedarf dafür zu erwarten ist.
Zusammenfassung
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Das ist nicht nur ein dummer Spruch, sondern unser Leben lang machen wir die Erfahrung, dass wiederholtes unerwünschtes Verhalten alles andere als selten ist. Diese Erfahrung macht natürlich auch der MPU-Gutachter. Er wird Wiederholungstäter besonders hart in die Mangel nehmen. Intensive Vorbereitung ist deshalb unverzichtbar, wenn Sie ein positives Gutachten bekommen wollen.