MPU für Wiederholungs-Täter: So erhöhen Sie Ihre Chancen auf den Erfolg
Was dieser Beitrag behandelt
- Nichts draus gelernt
Warum sind die Wiederholungstäter bestrafungsresistent? - Besonders gründliche Vorbereitung nötig
Offensichtlich ist diesen Klienten ihr problematisches Verhalten wichtiger als der Führerschein. - Thema Rückfall
Sie brauchen ein Konzept, mit dem kein erneuter Rückfall passiert.
KURZFASSUNG
Wiederholungstäter zeigen, dass Veränderungen, die bei ihnen schon einmal als positiv gewertet wurden, nicht von Dauer waren. Im Vordergrund wird deshalb jetzt die Frage stehen, warum keine ausreichende Stabilität bestand. Wenn Sie diesen Mangel überzeugend aufgearbeitet haben, steht einer erneuten positiven Prognose nichts mehr im Weg.Schnell-Navigation:
Tipps und Strategien speziell für Wiederholungstäter
Sind Sie Wiederholungstäter und stehen vor der MPU? Erfahren Sie hier, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, wie Sie sich optimal vorbereiten und Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Rückerlangung Ihrer Fahrerlaubnis erhöhen.
Wiederholungstäter können die klassischen Punktesammler sein, aber auch wiederholte Alkohol- oder Drogenauffälligkeiten, Fahren ohne Fahrerlaubnis und noch einiges mehr. Allen gemeinsam ist: Sie haben anscheinend aus der vorausgegangenen Sanktion bisher nichts gelernt. Nicht einmal der Führerscheinentzug scheint Eindruck hinterlassen zu haben. Es ist also naheliegend, dass der Kandidat wahrscheinlich auch in Zukunft nicht wirklich was ändern wird.

Immer das gleiche Muster: Bereits zum 3. Mal mit demselben Delikt aufgefallen
Eine gründliche Vorbereitung und das Nachweisen von Verhaltensänderungen sind der Schlüssel. Nutzen Sie die Unterstützung von Experten, um Ihre individuelle Situation zu analysieren und gezielt an Ihren Schwächen zu arbeiten. Mit der richtigen Strategie können Sie die MPU auch beim zweiten Versuch bestehen und wieder mobil sein.
Nicht wollen oder nicht können?
Das Problem ist, dass wiederholte Verstöße die Vermutung nahe legen, dass der Betreffende entweder nicht anders will oder vielleicht sogar nicht anders kann - womit ein zukünftiger Rückfall nicht fern wäre.
Das macht aber einen nicht unwesentlichen Unterschied aus: Wenn es sich nur um nicht anders wollen handelt, kann das Problem oft dadurch behoben werden, dass der Kandidat durch intensive Aufarbeitung seines problematischen Verhaltens zur Einsicht gelangt, dass sein Verhalten eine nicht unwesentliche Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer bedeutet hat und er mit dieser Erkenntnis jetzt sein Verhalten grundlegend ändert. Wer aber nicht anders können die Ursache ist, dann wird wahrscheinlich auch die größte Bemühung das Problem nicht lösen.
Wichtige Voraussetzung
Ihnen muss klar sein, dass es nur Sinn macht, wenn Sie das Problemverhalten tatsächlich abstellen und nicht nur versuchen die MPU halt irgendwie zu bestehen.
Wer als Wiederholungstäter zur MPU antritt, muss (wie alle anderen auch) natürlich erklären können, was er "von seinem Problemverhalten hatte", also welche Funktion in seinem Lebenszusammenhang es hatte. Dahinter steckt die Annahme, dass jeder Mensch für ihn unangenehmen Erfahrungen in Zukunft aus dem Weg gehen wird. Das ist psychologisch betrachtet klassische Lerntheorie.
Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter! Der Gutachter wird sehr genau nachfragen und mit einer oberflächlichen Erklärung nicht zufrieden sein.
Der Gutachter ist Verhaltenspsychologe. Sein Ansatz folgt der Problemanalyse nach Grawe. Sie müssen das natürlich nicht im einzelnen studieren, sollten aber verstanden haben, dass hinter seinen teilweise hartnäckigen Fragen ein komplexes System steckt.
Nehmen wir mal den Wiederholungstäter Alkohol: Die Strafe, die er beim ersten Mal bekommen hat, scheint ihn also nicht sehr beeindruckt zu haben. Je drastischer diese Strafe war (z.B. hohe Geldstrafe und 12 Monate Sperrfrist, evtl. sogar gefolgt von einer MPU), um so abwegiger erscheint es, dass so jemand ein weiteres Mal mit den gleichen Delikten im Straßenverkehr auffällig wird.
Es wird also nicht so leicht sein dem Gutachter überzeugend zu verklickern, warum Sie erneut mit dem gleichen Delikt auffällig geworden sind. Der Gutachter wird vermuten, dass es bei Ihnen einen Verstärker (ein Fachbegriff aus der Lerntheorie) gibt, den Sie noch nicht erkannt haben.
Die Vermutung der Unbelehrbarkeit liegt da tatsächlich auf der Hand. Schließlich würde ja gar nichts passieren, wenn so jemand z.B. nach erfolgter positiver MPU in Zukunft konsequent das Trinken und das Fahren trennt, was nun bestimmt kein Hexenwerk sein sollte. Vor diesem Hintergrund bekommt die Wiederholungstat erst ihr volles Gewicht: Warum macht der das so hartnäckig? Jegliche auch nur halbwegs vernünftige Entscheidung scheint ja keine Rolle zu spielen.

Die Messlatte wandert weiter nach oben mit jedem neuen Delikt.
Ihre Chance auf die Rückerlangung des Führerscheins - speziell für Wiederholungstäter
Auf den Kandidat wartet also eine schwierige Aufgabe: Er muss auch erklären können, wieso bei ihm Strafe nicht gewirkt hat und worin für ihn genau der ganz besondere Reiz lag, der dazu geführt hat, dass er Wiederholungstäter geworden ist.
Die heiße Herdplatte
Wer sich einmal an der heißen Herdplatte die Finger verbrannt hat, fasst sie normalerweise kein zweites Mal an. Der MPU-Wiederholungstäter tut es aber doch. Ja ist der denn total bescheuert? Meistens eher nicht.

Der rot glühenden Herdplatte sieht man die drohende Gefahr an wenn man sich einmal die Finger dran verbrannt hat. Nicht jede Gefahr springt aber so offensichtlich ins Auge.
Vieles im Leben ist nämlich nicht so direkt und offensichtlich wie die an der heißen Herdplatte verbrannten Finger. Damit man sich die Zusammenhänge richtig bewusst machen kann spielt dabei Einsicht eine wichtige Rolle. Sie müssen bei der MPU glaubhaft und nachvollziehbar klar machen können, wie diese Einsicht bei Ihnen inzwischen entstanden ist und warum das bisher nicht der Fall war.
Fehlende Einsicht kann man sich erarbeiten, wenn man das wirklich will. Damit das nicht eine halbe Ewigkeit dauert, ist kompetente Unterstützung hilfreich.
Für Wiederholungstäter bei der MPU wichtig:
- Wiederholungstäter zeigen mit ihrem hartnäckigen Verhalten, dass bei Ihnen noch keine wirklich tief greifende Einsicht und Veränderung stattgefunden hat.
- Der Gutachter muss überprüfen ob nicht wollen oder nicht können die Ursache ist.
- Ihr Ziel muss es sein ihn davon zu überzeugen, dass es sich bei Ihnen um nicht wollen handelt, denn wer nicht anders kann, der braucht eventuell erst eine umfangreiche echte Therapie oder ist möglicherweise sogar dauerhaft zur Teilnahme am Straßenverkehr ungeeignet!
- Wenn es sich bei Ihnen um nicht wollen handelt, dann muss es dafür einen handfesten Grund geben, den Sie entweder noch nicht im Detail erkannt haben oder der für Sie so extrem wichtig ist, dass Sie nicht drauf verzichten wollen.
- Beides kann man aufarbeiten und dauerhaft abstellen. Dieses Aufarbeiten kann aber unter Umständen ein mühsamer Prozess sein, an den Sie deshalb vielleicht bisher nicht ran wollten.
Ich hoffe Sie sehen also, dass es auch für den klassischen Wiederholungstäter einen Weg zur erfolgreich absolvierten MPU gibt, denn auch der Gutachter wird davon ausgehen, dass sich grundsätzlich jeder Mensch ändern kann, wenn er die bisher dafür im Weg befindlichen erkannt und jetzt beseitigt hat.
Mein Rat:
Werfen Sie die Flinte nicht vorschnell ins Korn! Ich hatte schon mal einen Klient, der im Zeitraum von fast 20 Jahren insgesamt 5 Mal die MPU erfolgreich geschafft hat, aber leider doch immer wieder rückfällig geworden ist. Inzwischen hat er den Führerschein ohne weitere Auffälligkeit seit 8 Jahren. Ganz offensichtlich musste eben die Einsicht erst sehr lange "reifen" bei ihm…
Sie sind nicht allein
Es ist nur zu gut verständlich, dass man sich große Vorwürfe macht, wenn man was richtig Dummes sogar zum wiederholten Mal gemacht hat. Tatsache ist aber: Menschen machen Fehler und manche brauchen auch etwas länger, bis die entscheidende Einsicht Fuß gefasst hat.
Auch wenn es kein wirklicher Trost ist, hier zwei Zahlen aus der Statistik:
- 5 Jahre nach einem positiven MPU-Ergebnis hat ungefähr jeder Dritte den Führerschein bereits wegen dem gleichen Delikt verloren.
- Nach 10 Jahren ist es sogar fast jeder Zweite.
Es ist also völlig unnötig, dass Sie sich als ein besonderer Versager fühlen…
Zusammenfassung
Auch als Wiederholungstäter haben Sie gute Chancen die MPU zu bestehen - wenn Sie sich richtig vorbereiten und Ihre Verhaltensnachweisen glaubhaft nachweisen können. Lassen Sie sich nichjt entmutigen, sondern nutzen Sie die Gelegenheit, um den Führerschein zurück zu bekommen.
Testen Sie meine kostenlose Erstberatung in einem unkomplizierten Video-Gespräch von zu Hause aus. Sie schildern mir dabei die Besonderheiten Ihres individuellen Falles. Sie bekommen dann von mir enen detaillierten Vorschlag, wie ich in Ihrem Fall vorgehen würde und welcher Zeitbedarf dafür zu erwarten ist.