Die MPU verstehen – nicht fürchten
Hier erkläre ich Ihnen transparent, wie das System wirklich funktioniert und wie Sie sich optimal vorbereiten.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist die MPU?
Ziel ist es, solche Verkehrsteilnehmer herauszufiltern, die ein Verhalten an den Tag gelegt haben, das eine ganz erhebliche Gefährdung für die übrigen Verkehrsteilnehmer bedeutet. Die MPU soll Gelegenheit bieten zu belegen, dass man sich so weit maßgebend verändert hat, dass man jetzt keine Gefährdung mehr darstellt.

Die Führerscheinstelle legt fest, welche Fragestellung genau untersucht werden soll. Möglich sind auch Mehrfach-Fragestellungen (z.B. Alkohol und Verkehrsdelikte, weil der Kandidat betrunken ohne Führerschein unterwegs war).
Das „System“ MPU – Mythen vs. Realität
Hartnäckig halten sich Gerüchte wie "Beim ersten Mal fällt man sowieso immer durch" oder "Man muss den Psychologen durch eine gute Story austricksen". Vergessen Sie diesen Blödsinn!
An der MPU sind drei Akteure beteiligt:
- Die Führerscheinstelle
- Die MPU-Stelle mit ihren Gutachtern
- Sie selbst als zahlender Auftraggeber der Begutachtung
Der Sachbearbeiter bei der Führerscheinstelle ist ein reiner Verwaltungsmensch. Er weiß, welche Delikte Sie sich geleistet haben und dass dadurch eine erhebliche Gefährdung entstanden ist. Wenn nötig wird Ihnen bei Bedarf die Fahrerlaubnis entziehen.
Man hat Institutionen eingerichtet, die darauf spezialisiert sind die so genannte Medizinisch-Psychologische-Untersuchung durchzuführen. Diese MPU-Institutionen müssen von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zugelassen sein. Es gibt knapp 300 Stellen in ganz Deutschland.

Der Reihe nach:
- Die Führerscheinstelle teilt Ihnen mit, dass Sie eine MPU brauchen.
- Sie wählen aus, zu welcher MPU-Stelle Sie gehen wollen.
- Der Sachbearbeiter bei der Führerscheinstelle schickt Ihre Führerscheinakte dort hin.
- Von dort erhalten Sie die Rechnung.
- Bei der MPU-Stelle findet die Begutachtung statt.
- Nach einigen Tagen bekommen Sie das Gutachten.
- Die MPU-Stelle schickt Ihre Führerscheinakte wieder zurück an die Führerscheinstelle.
- Wenn das Gutachten positiv ausgefallen ist, geben Sie es weiter an die Führerscheinstelle.
Unbedingt beachten:
- Lassen Sie das Gutachten nur an sich selber senden, nicht auch gleich an die Führerscheinstelle! Falls es nämlich negativ ausfallen sollte, sollten Sie das nicht bei der Führerscheinstelle abgeben!
- Unterschreiben Sie auch keine Schweigepflicht-Entbindung! Falls das auf dem Vordruck der Führerscheinstelle drauf stehen sollte, auf dem Sie erklären mit der MPU einverstanden zu sein, dann streichen Sie diese Passage durch!
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MPU Ablauf im Detail
Am Tag der Begutachtung wartet folgendes auf Sie:
- Medizinischer Teil
- Leistungstests
- Psychologisches Einzelgespräch
Das Ergebnis erfahren Sie nicht sofort, weil der Arzt und der Psychologe sich noch besprechen werden und meistens auch noch Laborergebnisse abgewartet werden müssen. Fragen Sie aber ruhig nach, ob der Psychologe Ihnen wenigstens schon mal ein Feedback geben kann.

Gute Vorbereitung ist entscheidend
Auswendiglernen ist so ziemlich das Schlechteste, was Sie tun können. Der Psychologe macht seinen Job nicht erst seit gestern und würde das sofort merken. Er würde ein paar genauere Nachfragen stellen, und schon gehen Ihnen die so schön auswendig gelernten Antworten aus.
Ganz wesentlich ist, dass Sie erkannt haben:
- Sie haben andere Verkehrsteilnehmer durch Ihr Verhalten gefährdet. Das soll verhindert werden.
- Die MPU soll Ihnen Gelegenheit geben den Gutachter zu überzeugen, dass Sie sich grundlegend geändert haben.
- Die MPU ist eine Begutachtung und keine klassische Prüfung wie z.B. die Theorieprüfung bei der Fahrschule. Eine Begutachtung ist viel stärker auf den individuellen Einzelfall bezogen.
Die Gutachterin muss am Ende eine Prognose über Ihr künftiges Verhalten abgeben. Dafür ist sie an enge Vorgaben gebunden. Eine positive Prognose ist nur dann möglich:
- Sie haben alles gründlich aufgearbeitet und können klar erklären, wieso es zu Ihrem problematischen Verhalten im Straßenverkehr gekommen ist.
- Die damaligen Voraussetzungen dafür bestehen jetzt nicht mehr.
- Sie haben ganz reale Veränderungen durchgeführt, durch die das Problemverhalten dauerhaft abgestellt wurde.
- Sie haben geeignete Maßnahmen vorgesehen, mit denen verhindert werden kann, dass es zu einem Rückfall kommt.
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Typische Fehler vermeiden
- Verharmlosen des Fehlverhaltens
Als Betroffener erlebt man das eigene Verhalten ja aus einer sehr subjektiven Perspektive. Man tendiert zu einer Sichtweise wie "ich hab einfach Pech gehabt", "es bestand keinerlei Gefahr" o.ä. Der Gutachter würde das aber sofort als mangelnde Einsicht in die Problematik bewerten. - Lügen oder Widersprüche
Natürlich kann der Gutachter nicht alles wissen. Es ist aber dringend davon abzuraten von der Wirklichkeit merklich abzuweichen. Die meisten Kandidaten unterschätzen die Gefahr sich zu verplappern stark. Der Gutachter ist gewöhnt, dass er fast ständig angelogen wird. Er hat deshalb ein sehr feines Gespür dafür und verfügt über Fragetechniken, die Sie nicht unterschätzen sollten. - Keine echte Verhaltensänderung
Es reicht nicht einfach nur eine Sammlung guter Vorsätze zu bieten. Handfeste Veränderungen sind gefragt.

Und oben wartet der Führerschein…
Diese Strategien führen zum Erfolg
- Reflektion
Es ist ganz wesentlich, dass Sie wirklich verstanden haben, was der Auslöser für das Verhalten war, das Sie jetzt zur MPU geführt haben. Nur dann können Sie den Gutachter überzeugen, dass Ihre Aufarbeitung - Detaillierte Aufarbeitung und Veranschaulichungen
Zeigen Sie Gutachter, dass Sie nicht nur oberflächlich gearbeitet haben. - Übungsgespräche
Wir spielen im Detail durch, mit welchen hartnäckigen Nachfragen Sie rechnen müssen und wie Sie darauf am besten reagieren können.
Was meine Kunden berichten:
"Trotz starkem Zeitdruck habe ich die MPU im 1. Anlauf geschafft, vielen Dank!"
(C. P., Dez. 2021)
+++++
"Ich hätte eine Menge Geld gespart, wenn ich gleich zu Ihnen gekommen wäre."
(Angela W., Feb. 2023)