MPU-Infos ganz kurz

Was auf Sie bei der MPU zukommt

Aufbau der MPU

Die MPU-Begutachtung besteht aus 4 Teilen:

• Ganz am Anfang bekommen Sie meistens einen Fragebogen mit Fragen zu Ihrer Lebenssituation, zu Ihrem Delikt und zu Ihrer individuellen Fragestellung der MPU.
• Der medizinische Teil dient zur Erfassung eventuell bestehender gesundheitlicher oder körperlicher Beeinträchtigungen.
• Die Reaktionstests sollen zeigen, ob Sie die Voraussetzungen erfüllen, um ein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
• Der psychologische Teil ist die wichtigste Komponente der MPU. Es handelt sich dabei um ein ungefähr eine Stunde dauerndes Einzelgespräch mit dem psychologischen Gutachter.

Gefährdung steht im Vordergrund

Wer zur MPU aufgefordert wird, der hat irgendetwas getan, das als eine erhebliche Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer angesehen wird. Sinn der MPU ist es, Ihnen die Möglichkeit zu geben, dass Sie zeigen können, dass Sie jetzt keine Gefahr mehr darstellen. Das ist Voraussetzung dafür, dass Sie wieder am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.

Ein teueres Vergnügen

Die MPU darf nur von speziell dafür anerkannten Begutachtungsstellen durchgeührt werden. Die Kosten (je nach genauer Ursache) liegen meistens in der Größenordnung von etwa 1000 € und sind von Ihnen zu tragen.

Unterschätzen Sie die MPU nicht!

Die MPU ist als eine sehr anspruchsvolle Prüfung zu sehen. Es gibt zwar keinen Zwang irgendeine spezielle Schulung zu machen, aber ohne entsprechende intensive Vorbereitung ist kein positives Gutachten zu schaffen. Nicht zufällig fallen mehr als 40 Prozent durch.

Die Rolle der Führerscheinstelle

Die genaue Fragestellung der MPU wird durch die für Sie zuständige Führerscheinstelle festgelegt. Je nach Art der Fragestellung können spezielle Nachweise notwendig sein (z.B. Alkohol- oder Drogenabstinenz). Informieren Sie sich deshalb unbedingt frühzeitig. Die Führerscheinstelle ist nicht der geeignete Ort dafür!

Keine günstige Wieder-Vorführung

Anders als bei der HU Ihres Autos gibt es bei der MPU keine reduzierte Wieder-Vorführung. Wer durchgefallen ist, muss die ganze Prozedur in voller Kostenhöhe neu durchlaufen. Es ist deshalb keine gute Idee erst mal unvorbereitet anzutreten und schauen was bemängelt wird.

Kann man die MPU umgehen?

Niemand "muss" zur MPU. Formal ist die Teilnahme freiwillig. Das Problem ist aber, dass die MPU leider die einzige vernünftige Möglichkeit ist, wenn Sie halbwegs zeitnah und bezahlbar den Führerschein wieder bekommen wollen.

Ohne die MPU gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie Sie wieder fahren dürfen:

• Wenn Sie lange genug warten, verfällt eines Tages die Aufforderung zur MPU. Je nachdem, was Sie angestellt haben, sind das allerdings mindestens 5 Jahre, meistens aber sogar 10 Jahre. Ich meine, das ist kein attraktiver Weg.
• Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit den Führerschein ohne MPU in einem anderen EU-Land komplett neu zu machen. Eine so korrekt erworbene EU-Fahrerlaubnis muss auch in Deutschland anerkannt werden. Es gibt aber eine ganze Reihe Voraussetzungen, die man erfüllen muss (so muss man z.B. meistens mindestens ein halbes Jahr lang bereits dort einen Wohnsitz haben). Unterm Strich ist der so neu erworbene EU-Führerschein zwar legal, aber mit erheblichem Aufwand und ebensolchen Kosten verbunden.