MPU-Information

Ohne gute Vorbereitung sind Sie chancenlos!

Kurz-Zusammenfassung:

Die MPU folgt einem eng vorgegebenen Schema, an das sich der Gutachter halten muss. Sie erfahren hier, wie dieses Schema genau aufgebaut ist, welchen Schritten es folgt und was für ein positives Gutachten zwingend notwendig ist. Sie können also ganz genau nachlesen was zu tun ist. Etwas auswendig lernen hilft aber nicht, denn das Schema besteht nicht aus einem Katalog starrer Fragen. Es gibt nur die Kriterien vor, nach denen Ihr individueller Fall haarklein aufgedröselt werden muss. Weil diese Übertragung kein Kinderspiel ist, erwartet der Gutachter von Ihnen, dass Sie sich auch entsprechend vorbereitet haben und wissen, was auf Sie zukommt.

Aktuelle Fassung der Beurteilungskriterien

Beurteilungskriterien 3. Auflage

Die aktuellen und teilweise sehr umfangreich überarbeitete Beurteilungskriterien für die MPU gelten verbindlich seit Mai 2014 und sind in der dritten Auflage des Buches verfügbar. Neue Kriterien und eine teilweise andere Gewichtung gibt es zum Beispiel für die Punkte-MPU und die MPU wegen Straftaten. Manches davon war überfällig, aber einige der besonders herausgehobenen Aspekte wird für manche Kandidaten sicher eine zusätzliche Erschwernis bedeuten. Gerade die Punkte-MPU wird deshalb eine noch sorgfältigere Vorbereitung brauchen. Änderungen gab es auch bei einigen Vorgaben für Abstinenz, was schon deshalb nötig war, weil das Thema Drogen hinter der Realität her hinkte. Dem wurde versucht Rechnung zu tragen.

Mehrere Träger der MPU-Prüfstellen bieten derzeit Fortbildungen und spezielle Seminare für MPU-Vorbereiter an. Für zwei davon habe ich mich bereits angemeldet. Eigentlich ist zwar schon alles Nötige aus dem Buch zu entnehmen und von daher für mich nicht so interessant, aber ich erhoffe mir von diesen Angeboten auch einen gewissen Eindruck von den Details der Schwerpunktsetzungen der verschiedenen Anbieter.

Falls Sie sich überlegen das Buch zu kaufen: Ich denke nicht, dass sich diese Ausgabe für MPU-Betroffene lohnt (immerhin kostet es 149,- Euro!), weil es sehr weit ausholt und auch Fragen behandelt (z.B. rein medizinische Aspekte wie Körperbehinderungen), die für den einzelnen MPU-Kandidat selbst keine Rolle spielen.

Warum müssen Sie zur MPU?

Es gibt Automatismen, die jeder schon vorher genau kennen konnte, wenn er sich informiert hatte. Man wird davon also nicht im eigentlichen Sinn "überrascht": Das ist z.B. die 18-Punkte-Grenze (Folge ist eine MPU mit sogenannter Punkte-Fragestellung) oder im Straßenverkehr auffällig geworden mit mindestens 1,6 Promille Alkohol (Folge ist eine MPU mit sogenannter Alkohol-Fragestellung). Und es gibt eine ganze Reihe Anlässe für eine MPU, die nur wenig bekannt sind (z.B. dass man mit entsprechend hohem Alkoholpegel auch als Radfahrer "reif sein" kann, oder dass auch zwei Verstöße mit 0,5 ‰ schon reichen: Wiederholungstäter!). Außerdem gibt es auch noch den Ermessens-Spielraum des Sachbearbeiters bei der örtlichen Führerscheinstelle. In allen Fällen ist die Aufforderung zur MPU die Folge.

Gefährdung ist immer das Argument

Allen gemeinsam ist, dass ein konkreter Anlass vorliegt, aus dem die Vermutung abgeleitet wird, dass Sie im Straßenverkehr eine besondere Gefahr für die Allgemeinheit sein könnten. Diese Gefährdung der Allgemeinheit wiegt schwerer als Ihre persönliche Freiheit. Der Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" gilt hier deshalb nicht. Und Sie sind auch gar nicht als Angeklagter zur MPU eingeladen. Es liegt jetzt bei Ihnen, durch eine positive MPU das Gegenteil dieser Gefährdungs-Vermutung zu beweisen. Irgendwelche finanzielle Rückforderungen können Sie aber trotzdem nicht stellen. Man mag das ungerecht und willkürlich finden, aber es gibt genug einschlägige Grundsatzurteile, die das abgesegnet haben.

Keine Ausnahme:

Solange nicht durch ein positives MPU-Gutachten das Gegenteil bewiesen ist, gelten Sie jetzt als eine ernsthafte Gefahr im Straßenverkehr. Das Bestehen der MPU ist der einzige realistische Weg, um in absehbarer Zeit da wieder raus zu kommen. Die Beweislast liegt dabei bei Ihnen. Im Zweifelsfall muss der Gutachter zu Gunsten von mehr Sicherheit für die Allgemeinheit und gegen Ihren Führerschein entscheiden! Ehrlichkeit, Reue und wunderschöne Vorsätze sind nichts Wert.

Im Hintergrund steht dabei eine Logik, die - wie überhaupt vieles bei der MPU - einfach auf Wahrscheinlichkeiten beruht: Weil durchschnittlich nur jeder 1000. Führerscheininhaber zur MPU muss, ist das Grund genug zur pauschalen Rechtfertigung der Annahme, dass mit diesen Personen »irgendetwas faul« sein muss. Sie ticken auf irgendeine Weise anders. Diesen Unterschied herauszuarbeiten und genau unter die Lupe zu nehmen ist deshalb die zentrale Aufgabe des psychologischen Gutachters - eine volle Stunde lang.

Wir wissen ja schon, dass Sie als Gefahrenpotential eingestuft sind. Damit Sie ein positives Gutachen bekommen können, muss klar sein, dass Sie daran was Entscheidendes geändert haben. Verkehrspsychologie ist Verhaltenspsychologie pur - und die baut stur auf klassischer Lernpsychologie aus: Der Mensch handelt so, dass er am häufigsten die Alternative wählt, die ihm kurzfristig die meisten Annehmlichkeiten bringt. Ein paar verhalten sich auch ab und zu anders (vielleicht, weil Sie nachgedacht haben?), aber für den Staistiker spielt das keine Rolle. Das ist die Irrtumswahrscheinlichkeit, die man nie ganz ausschließen kann und die stillschweigend akzeptiert wird. In den nach Häufigkeiten suchenden Sozialwissenschaften sind 95% statistische Treffsicherheit ein ausreichender Wert. Das bedeutet aber, dass durchschnittlich immerhin jeder 20. falsch eingeordnet wird trotz korrekten Werten. - Leitgedanke der MPU ist: Besser, es darf einer zuviel nicht mehr fahren, als dass einer durchrutscht, der weiterhin als Gefahr unterwegs ist! Das bedeutet, dass Ihr Auftritt perfekt sein muss. Machen Sie sich keine Illusionen: Schon ein kleiner Rest an Zweifel darf für den Gutachter Anlass genug sein, um Sie negativ zu bewerten.

Wie wichtig ist professionelle Vorbereitung?

Nicht nur sehr wichtig, sondern mit ganz wenigen Ausnahmen sogar unentbehrlich für ein positives Gutachten. Ich möchte Ihnen verständlich machen, warum das so ist:

Das Problem ist, dass der psychologische Gutachter ja eine Prognose abgeben soll Ihr künftiges Verhalten betreffend. Dummerweise hat er dafür aber viel zu wenig Zeit, um das korrekt tun zu können. Um dem Ganzen wenigstens einen halbwegs seriösen Anstrich zu geben, wurden die Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahreignung eingeführt, an die sich der Gutachter sehr eng halten muss. Das ist ausführlich festgehalten im Kommentar zur "MPU-Bibel" (siehe weiter unten). Diese Leitlinien gehen weit ins Detail und schreiben vor, wie was genau zu bewerten ist. Davon sind auch ganz harmlos erscheinende alltägliche Formulierungen betroffen, wenn es sich um eine heikle Stelle handelt. Wer diese Feinheiten nicht kennt, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit manche Dinge so gefährlich ausdrücken, dass der Gutachter etwas anderes heraus hört als Sie vielleicht sagen wollten.

Das Wichtigste in Kürze

Was viele einfach nicht wissen oder es sich zumindest nicht bewusst machen: Wer zur MPU aufgefordert wird, der wurde ja nicht völlig willkürlich heraus gepickt. Es gibt genaue Kriterien, wann eine MPU fällig ist. Da auf Sie diese Kriterien ja offenbar zutreffen (denn sonst wären Sie ja nicht »eingeladen« worden), ist es gar keine Frage mehr, dass Sie mindestens bis zur letzten relevanten Tat eine weit überdurchschnittliche Gefahr im Straßenverkehr dargestellt haben. Viele schätzen sich selbst aber ganz anders ein und treten zur MPU mit dem Ziel an, dem Gutachter klar zu machen, dass es sich in ihrem speziellen Fall ja nur um einen Irrtum handeln kann.

Falls Sie auch so denken und auf diese Karte setzen, muss ich Sie enttäuschen: Damit haben Sie von vorn herein bereits verloren. Ein negatives Gutachten ist Ihnen sicher. Wenn Sie das nicht wollen (wovon ich mal fest ausgehe, denn sonst wären Sie wohl kaum auf diesen Seiten hier gelandet), ist es unbedingt nötig, dass Sie sich auf die Arbeitsweise des psychologischen Gutachters vorbereiten:

Die Suche nach dem Warum

Es muss in Ihrem ganz speziellen Leben etwas sehr Wirksames gegeben haben, das für Sie so »belohnend« war, dass es schließlich zu dem gefährlichen Fehlverhalten im Straßenverkehr geführt hat, wegen dem Sie jetzt zur MPU müssen.

Die erste Aufgabe des psychologischen Gutachters ist es deshalb, genau das heraus zu finden und zu überprüfen, ob Ihnen selbst der Zusammenhang auch klar ist. Denn wenn Sie das nicht wissen, werden Sie ja mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in das alte Verhalten zurück fallen.

Die Suche nach der Veränderung

Für den Verkehrspsychologen ist es gar keine Frage: Wer sich so verhalten hat, dass er jetzt zur MPU muss, der gehört zu den ganz Harten (denn sonst müsste er ja nicht zur MPU - tolle Logik, nicht wahr?). Das problematische Verhalten im Straßenverkehr wird bestimmt seine Wurzeln auch in anderen Lebensbereichen haben. Die müssen alle ausgerissen werden!

Die zweite Aufgabe des psychologischen Gutachters ist es deshalb nachzuforschen, wie diese Veränderungen in allen Einzelheiten genau aussehen und seit wann sie schon bestehen. Nur was schon länger als 6 Monate praktiziert wird, kann als einigermaßen stabil angesehen werden.

Die Frage nach der Motivation

Was bringt jetzt aber den »Delinquent« dazu, so massiv in seinem Leben rumzustochern? Nahe liegende Antwort: Na, er will halt seinen Führerschein wieder haben! Leider wäre das aber eine schlechte Motivation, weil nicht von Dauer. Wenn der Führerschein wieder da ist, gibt es keinen Anlass mehr das weiter so zu betreiben.

Die dritte Aufgabe des psychologischen Gutachters ist deshalb die Überprüfung der Motivation für die Verhaltensänderung. Nur wenn eine »innere Motivation« dahinter steht, wird das neue Verhalten von Dauer sein.

Das Thema Rückfallgefahr

Wenn das Gespräch schon dem Ende zu geht und der Kandidat glaubt, endlich aufatmen zu können, kommt noch das Thema Rückfallgefahr auf den Tisch. Viele überhören das fast und wischen es mit einem "Kann gar nicht passieren" vom Tisch. Das wäre aber ein großer Fehler und kann im letzten Moment noch zum negativen Gutachten führen!

Die vierte Aufgabe des psychologischen Gutachters ist es nämlich, die Zuverlässigkeit seiner Prognose abzusichern. Das macht er, indem er abklopft, ob es so etwas wie eine "Notfallstrategie" gibt, auf die Sie in einer schwierigen Lebensphase oder einer heiklen Situation zugreifen können.

Die MPU bestehen mit meiner MPU-Vorbereitung

Wahrscheinlich haben Sie inzwischen gesehen, dass das alles nicht so einfach ist. An jeder der drei Aufgaben kann man scheitern und sich gleich das negative Gutachten einhandeln. Nun ist es aber so, dass der psychologische Gutachter Sie vorher ja nicht kennt und nur sehr begrenzte Zeit zur Verfügung hat (etwa eine Stunde als Richtwert). Halbwegs realistisch funktionieren kann eine solche Begutachtung nur, wenn es dafür möglichst haarklein festgelegte Kriterien gibt, an denen sich der Gutachter im Gespräch entlang hangeln kann.

Diese Kriterien gibt es tatsächlich, wie ich ja weiter oben schon angedeutet habe. Sie sind festgehalten in der "MPU-Bibel" für die Entscheidungsfindung bei der Begutachtung (s.o.). Diese Beurteilungskriterien definieren sozusagen die »Spielregeln«, nach denen die MPU abläuft und an die sich der Gutachter unbedingt zu halten hat. Selbstverständlich können Sie sich das Buch kaufen. Sie würden aber schnell feststellen, dass es in starkem Fachchinesisch geschrieben ist, mit dem sich ein Nicht-Fachmann sehr schwer tut, weil ihm die unverzichtbare Gewichtung fehlen würde. Außerdem müssen die in dem Buch dargestellten Kritierien vor Anwendung erst auf Ihren individuellen Fall übertragen werden, was einem Laien nicht ohne weiteres gelingt.

Ich biete Ihnen deshalb eine viel einfachere und sehr wirksame Lösung mit meiner MPU-Vorbereitung:

Bedenken Sie:

Es geht nicht darum, irgendetwas auswendig zu lernen oder eine »Story« zu entwickeln, die meilenweit weg ist von der Wirklichkeit. Damit würden Sie unweigerlich scheitern, weil Sie sich viel zu schnell in Widersprüche verwickeln würden. Man kann aber viele Dinge sehr unterschiedlich verpacken, ohne dabei wirklich etwas inhaltlich Verschiedenes zu sagen. Ein Beispiel: Bei einem Bewerbungsgespräch um eine Stelle, die Sie gerne haben möchten, werden Sie bestimmt sehr draum bemüht sein, dass Sie Ihre starken Seiten heraus stellen, mit denen Sie glänzen können und Ihre Schwächen im Hintergrund halten. Bei der MPU ist es nicht anders. Entscheidend ist es deshalb, dass Sie die Kriterien kennen und verstanden haben.



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